[High Five] Rainer Wekwerth - Das Labyrinth erwacht


 

Hey ihr Lieben!


Das Labyrinth. Es denkt. Es ist bösartig. Sieben Jugendliche werden durch Raum und Zeit versetzt. Sie wissen nicht mehr, wer sie einmal waren. Aber das Labyrinth kennt sie. Jagt sie. Es gibt nur eine einzige Botschaft an jeden von ihnen: Du hast zweiundsiebzig Stunden Zeit das nächste Tor zu erreichen oder du stirbst. Problem Nummer Eins, es gibt nur sechs Tore. Problem Nummer Zwei, ihr seid nicht allein.

Kaufgrund: Interessanter Klappentext und der Hype!

Vielfalt von Charakteren - wenig Spannung

1. Schreibstil: Ich weiß gar nicht wie ich ihn beschreiben soll: Personaler Erzähler mit Elementen eines auktorialen (allwissender)? Auktorialer Erzähler, der alles verschweigt? Wie ihr seht, ich war über das ganze Buch hinweg verwirrt. Der Schreibstil war so komisch, weil der Erzähler nur das oberflächliche Geschehen und das Innenleben beschreibt, aber sonstige Erklärungen komplett außen vor lässt. Der Autor wirft ab und zu mal einen Gedankengang rein, der gar nicht zum Stil passt  und eher den Lesefluss stört. Nach längerer Zeit ging mir das übel auf die Nerven, da ich ständig das Gefühl hatte, der Autor sitzt mit 'nem dreckigen Grinsen da und freut sich wie seine verwirrten Schäfchen im Dunkeln tappen.
Klar gibt es Mischformen beider Stile, ist mir auch bewusst, aber das war mir zu.. getrennt voneinander vermischt, versteht ihr's? :D
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2. Handlung: Der rote Faden war klar vorhanden - klar alle sieben wollen überleben und zu den Toren gelangen, am besten hindurch - und es war eine gewisse Spannung da. Vielleicht habe ich mir etwas anderes erhofft: Rivalität, detaillierte Beschreibung des (a)sozialen Gruppenverhaltens, offene Konflikte, Verzweiflung - eben psychologische Aspekte. Daraus hätte man viel machen können!
Anfangs war das auch da, es kristallisieren sich einige typische Rollen raus, zB der Leitwolf, der Rebell, die Bitch,... Nach knapp 150 Seiten ist damit aber plötzlich Schluss und es kam mir nur  noch wie ein unter Druck gesetztes, stupides Nebeneinanderherlaufen vor. Der oben erwähnte Schreibstil hat die Spannung für mich vollends rausgenommen! -

3. Charaktere: Die Charaktere sind wunderbar beschrieben. Der Autor geht dabei auch in die Tiefe, manche kamen mir sehr realistisch vor, wie man jemanden von der Straße geschnappt und in das Buch gesteckt hätte. Es drängen sich aber ein paar in den Vordergrund und nach einer Weile verblassen die eher Ruhigen - wenn ein Name aus dieser Gruppe fiel, dachte ich mir oft: "Ups, wer ist das nochmal? / Oh, den gibt's ja auch noch!". Schade, für das verschenkte Potenzial dieser Charaktere!
   Der Perspekivenwechsel hat mir gefallen und war bei dieser Vielfalt von Charakteren auch notwendig. Es macht Spaß die Charaktere kennenzulernen, die Vielfalt dabei ist soo interessant! - Leider kommen aber manche zu kurz :(


Wie oben erwähnt hatte ich an die Gruppe so große Erwartungen und habe mich so auf die Beschreibung der psychologischen Aspekte gefreut! Hier wurde aber einiges an Potenzial verschenkt. Die Charaktere reden nicht wirklich miteinander, eigentlich nur, wenn sie gezwungen sind - was in dieser Situation doch sehr unrealistisch ist, denn es geht ums Ãœberleben, da ist man als Gruppe darauf angewiesen miteinander zu agieren, oder? Es macht eben jeder sein Ding, wichtige Sachen werden einfach den anderen verschwiegen und das hat der Geschichte wenig gebracht, sie tritt - so fühlte es sich zumindest an- an der Stelle. Dabei sind die Charaktereigenschaften so vielfältig und verschieden, das sie als Gruppe viel Potenzial hatten.+/ -

4. Die Welten: Eine der gelungenen Dinge in diesem Buch! Gut beschrieben und sie gehören gar nicht in den Alltag der Charaktere, was viel Spannung aufkommen lässt und man genauso ratlos wie die Gruppe ist. Ich bin gespannt auf die nächsten vier Welten und hoffe, dass bald aufgeklärt wird, wieso es ein Labyrinth sein soll. +

5. Hinterfragen? Tzé, nein!: Die Erinnerungen der Charaktere sind komplett weg. so wird's jedenfalls beschrieben- plötzlich kommen bei allen wieder einige hoch und niemand frägt sich ansatzweise warum. Da habe ich mich echt gefragt, was der Autor sich dabei gedacht hat, sowas ohne Erklärungen einzuwerfen! Klar das Gehirn ist komplex und so weiter, aber? Komm schon :D
Außerdem finde ich, dass die Gruppe alles als selbstverständlich ansieht: Wir werden gejagt? Okay. Von was? Hm, vielleicht menschlich, oder auch nicht, egal. SPOILER:Die Tore beamen uns in eine andere Welt? Sowas geht? Okay. Menschen im Labyrinth? Verrückt.
Der Überlebenswille bzw. Selbsterhaltungstrieb sind zwar da, aber die Fragen zur Welt, den Jägern, werden vernachlässigt oder fehlen ganz an einigen Stellen! -
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Fazit:
Die Spannung wird durch viele Faktoren zunichte gemacht, die Stärkeren des Buches - die Welten und die Charaktere (!) - reißen aber wieder einiges raus.

Kaufempfehlung:

Kauft es euch gebraucht, als Mängelexemplar oder wartet auf das Taschenbuch. 18 Euro wären es mir echt nicht wert gewesen!







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